Ich gehe davon aus, dass Buddhas Lehre insgesamt universell ist oder es zumindest sein soll. Das bedeutet also nicht singulär und exklusiv und so nur verständlich und beurteilbar für diejenigen, welche sie sich aus einer ganz bestimmten Methode heraus erarbeitet haben, sondern erreichbar grundsätzlich aus jeder Richtung und in aller möglicher Art und Weise. (s. a. „Ziele der Vielfalt und Weite“)
Warum ist mir das so sehr wichtig? „Zwischen dem so unfassbaren Verbrechen Nazideutschlands und heutiger, in ihrer Reichweite nie da gewesenen Zerstörung von Lebensraum und Lebensgrundlage, neigt unser Bewusstsein dazu abzudrehen und die erstaunlichsten Zustände zu erzeugen, ein bisschen so wie in einem Nahtodeserlebnis.“ Nie zuvor war unsere Natur und unsere Menschlichkeit so existentiell bedroht und in Frage gestellt. Eine spirituelle Bewegungen wie der Buddhismus, als wie auch seine große Dynamik und Verbreitung hier in Europa, sind nicht zu verstehen ohne diesen Hintergrund. Auch Tich Nhat Hanh und seine Auffassung und Praxis des „engagierten Buddhismus“, geht wesentlich hervor aus den Verbrechen des Vietnamkrieges und der Zerstörung von Natur als unserer Lebensgrundlage. Ich meine, dass TNH vor allem als Friedensaktivist große Wertschätzung und Anerkennung verdient.
Umso tragischer ist, was aus ihm und seiner Bewegung mittlerweile geworden ist. Denn so fundamental die Bedrohungen und Verunsicherungen für uns Menschen geworden sind, so zahlreich, fundamentalistisch, abgedreht und wahnsinnig sind auch viele religiöse, und spirituelle Bewegungen geworden. Nichts scheint demnach notwendiger als (erworbene) Bereitwilligkeit zum Dialog, Austausch von Erfahrungen, gegenseitiger Offenheit, sowie Kritik- Konfliktfähigkeit. Wir brauche so dringend Menschen, welche bereit sind solches zu lernen, zu praktizieren und zu leben. Es ist schlimm, wenn Menschen diese Fähigkeiten weitgehend vermissen lassen. Dass aber TNH und seine Anhänger sie zu einem Kern ihrer Achtsamkeit machen, sich zum Reden und Zuhören verpflichten, Konflikte lösen und versöhnen wollen „so klein sie auch sein mögen“ usw., und sich dann diesen so offensichtlich und willkürlich entziehen, zeigt Ängstlichkeit und Schwächen. Sie wollen jahr- und jahrzehntelang in diesem Sinne geübt und praktiziert haben und versagen so jämmerlich, wenn es um eine konkrete Umsetzung geht.
TNH ist offenbar einer klassischen Versuchung vieler Führungs-persönlichkeiten erlegen, nach welcher diese weit entfernt von jedem Dialog auf Augenhöhe, nur mehr Jasager um sich her dulden. Menschen mit Einwänden, Bedenken oder Kritik, wenden sich ab und die Erneuerung, Bereicherung und Korrektur seiner Person und Bewegung wird immer unmöglicher. Franz-Johannes Litsch, langjähriger Schüler TNHs, ehemaliges Mitglied des Intersein-Ordens und Hauptvertreter des engagierten Buddhismus im deutschsprachigen Raum, sieht in ihm und seinem Orden schon lange „eine immer stärkere Tendenz zu pseudoharmonischem Sektierertum, zu kritikloser Schönfärberei und realitätsferner Selbstüberschätzung.“
Ich fordere Thich Nhat Hanh und seine Anhänger auf, sich der Kritik ihrer Bewegung zu stellen und ihrem Willen und ihrer Selbstverpflichtung gerecht zu werden. Ist dies aber so unmöglich wie oft behauptet, so ist die DBU gefordert nicht in Passivität zu verharren, sondern offensiv sich diesem Missstand zu stellen und ggf. auch einen Konflikt nicht zu scheuen.
-http://nhabaovietthuong-uk.blogspot.de/p/thich-nhat-hanh-kp-agent-in-monks-robes_3.html
-http://vn-buddhist.blogspot.de/2012/08/thich-nhat-hanh-ein-kp-agent-im_28.html
-THICH NHAT HANH – A KP AGENT IN MONK’S ROBES – THE TRAILS OF BLOOD OF THE „UNIFIED BUDDHIST CHURCH OF VIETNAM“
OR HOW THE VIETNAMESE COMMUNIST PARTY
EXPLOITS THE POWER OF BUDDHISM AS AN INSTRUMENT OF POWER.
(Part 1)
-THICH NHAT HANH – EIN KP AGENT IM MÖNCHSGEWAND UND DIE BLUTSPUREN DER VERBRECHEN DER „UNIFIED BUDDHISTIC CHURCH OF VIETNAM“
ODER WIE DIE VIETNAMESISCHE KOMMUNISTISCHE PARTEI
DEN BUDDHISMUS ALS MACHTINSTRUMENT AUSNUTZT.
(Teil 1.)
Guten Tag,
ich praktiziere seit einiger Zeit in der Tradition von Thich Nhat Hanh. Ich bin zufällig hierauf gestoßen und natürlich will ich mich dem stellen. (Dabei lasse ich aber offen, wie viel Zeit und Energie ich dem widmen will, dann als erstes habe ich gut für mich selbst zu sorgen. Sonst haben Sie auch nichts davon.)
Selbst wenn man Thich Nhat Hanh kritisieren wollte – Ihr Text wird ihm und denjenigen, die in seiner Tradition praktizieren, kaum gerecht. Wir sind wirklich alles andere als gefährlich 😉 Ich tue mich schwer, etwas auf die Kritik zu erwidern, denn die Vorwürfe sind sehr generell.
Was ist Ihr konkreter Vorwurf? Wie kann ich Ihnen helfen?
Vielen Dank für Ihren Kommentar. Bitte beachten Sie meinen offenen Brief. Da Sie sicher die Achtsamkeitsübunge von TNH kennen, werden Sie sehen, dass sich meine Bedenken, Einwände und Ergänzungen konkret auf sie beziehen. Sollte das für Sie nicht überzeugend sein, schreiben Sie bitte konkret:) warum.
Lieber Bernhard
sie prangern hier an, die Thich Nhat Hanh Bewegung würde sich nicht engagieren.
Ich gehöre der Bewegung seit einigen Jahren an, bin politisch aktiv und Umwelt-Aktivistin also in keinster Weise untätig. Meine Sangha unterstützt mich mit Rat und mit Tat.
Wir sind weltweit im Klimaschutz aktiv, auch die Nonnen und Mönche von TNH, wir waren mit zur großen Demo für den Klimaschutz in NY und in der ganzen Welt. Wir starten viele Projekte, beteiligen uns an Petitionen etc.
Schauen sie mal hier http://www.oneearthsangha.org/ das ist ein Projekt von TNH Mönchen aus Kalifornien was die ganze Welt erreicht.
Sie tun uns sehr Unrecht mit diesem Artikel.
Alles Gute für sie,
Amalie
Ich habe einiges an Thich Nhat Hanh zu kritisieren. Oder an seinem SchülerInnen.
Aber der Artikel stellt reine Behauptungen auf.
Nirgends eine konkrete Kritik
Sie kritisieren meine angeblich „reinen Behauptungen“ Ihrerseits mit völlig unbegründeten und unkonkreten Behauptungen. Das scheint mir besonders sinnlos und destruktiv. Vielleicht nach dem Motte: „Einfach mal irgendwas schreiben?“
Meine Kritik an TNH ist erläutert im Beitrag selbst und verweist auf zwei andere Beiträge die seine Kritik nochmals vertiefen und begründen: https://www.fuehlenunddenken.de/buddhismus/ziele-der-vielfalt-und-weite/ & https://www.fuehlenunddenken.de/buddhismus/im-schatten-des-interseins/
“ … Dass aber TNH und seine Anhänger sie zu einem Kern ihrer Achtsamkeit machen, sich zum Reden und Zuhören verpflichten, Konflikte lösen und versöhnen wollen „so klein sie auch sein mögen“ usw., und sich dann diesen so offensichtlich und willkürlich entziehen, zeigt Ängstlichkeit und Schwächen.“ Das bezieht sich auf die Vierzehn Achtsamkeitsübungen des Ordens von TNH. http://www.intersein.de/14_Achtsamkeitsuebungen-2012.pdf
Bernhard Goebel tut sicher gut daran die ganze Bewegung um Thich Nath Han zu kritisieren… Aber es sollte im Geist der Wahrheit und eben auch Liebe geschehen, denn alles andere bringt nicht wirklich was.
Zuerst einmal muss ich diesem Menschen THN danken, den er bleibt mir in seiner unerschütterlichen und auch sanften vorallem engagierten Art ein grosses Beispiel.
Seine ruhige und klaren Worte haben schon tausende Menschen berührt und gesegnet.
THN wird wie jeder Mensch, wie jede grosse Persönlichkeit immer ein Mysterium sein, mit allen Ecken und Kanten. Und ich bin schon auch überzeugt dass er offen für Kritik ist und war, aber auch er ist nichts mehr oder nichts weniger als Mönch, und seine Worte und sein Leben waren und sind, auch wenn er vieles aufgelokert oder zu verbinden gesucht hat, eingebunden in busshistisches denken und fühlen und meditieren.
Und ich denke dass nicht THN grundsätzlich ein Problem hat sondern der Buddhismus, weil er die Realität vorallem mit dem Kopf richtiggehnd auseinandernimmt und analysiert und dort wo ihm die Realität nicht passt oder er sie nicht versteht mit Einstellungen und Ansichten sich zu Helfen weiss, die im Letzten etwas Gnadenloses und dogmatisches in sich tragen, weil diese Welt und dieser Kosmos eben auch für den Buddhistisch geschulten Geist zu gross und vorallem zu wunderbar ist.
Dem Buddhismus haftet etwas mönchisches an und damit etwas genuin weltfremdes, und das ändert im Prinzip auch nicht wenn ganz viele nette Frauen, Nonnen und Mönche irgendwo in der Welt Gutes tun und Gute Projekte führen und gute Ideen haben. Und damit möchte ich diese Menschen ganz und gar nicht der Lächerlichkeit preisgeben. Im Gegenteil. Die Welt ist GANZ KLAR wegen DIESEN Menschen eine bessere geworden und wird es weiter.
Aber vom Buddhismus geht m. An. neben all dem Guten, und paradoxerweise bedingt das eine immer auch das andere, auch eine Gefahr aus. Seine grösste Schwaeche ist eben auch seine Stärke: Die heilige „Verweigerung“ und Ablehnung die brachiale, wilde, archaische Seele und Realität des Menschen zu verstehen und zu würdigen.
Er hat Angst vor der Erlösung, vor der Preigabe des Intellekts, der Kontrolle.
Und gerade deshalb kann er sehr schnell sehr dogmatisch, „einfach“ aber auch streng und gnadenlos werden.
Es ist eben einfach nicht wahr dass die Begierde des Menschen die Ursache der menschlichen Problematik ist sondern viel mehr die reine Angst. Und sie muss es auch sein, denn nur durch durchlebte Angst wird man frei und eben nicht zwangsläufig durch Meditation, und „Mindfulness“, erbauende Buddhistische Lehrtexte, Mantras etc. Und mag noch so eine gute Absicht dahinter sein!
Die Mensch braucht einfach Liebe und nicht Mindfulness…
Mindfullness kann auch sehr gut sein, und doch bruachen wir das was eine Mutter ihrem Kind ohne dass sie es merkt oder das sie trainiert oder geschult wurde im Normalfall geben kann und will: Liebe, Geborgenheit und Fürsorge!
Zu lieben ist schwer, aber Liebe ist auch immer da, ist etwas natürliches und nicht von vorneherein erlernbares.
Auch Tiere geben sich naturgegeben Zuneigung, Naehe, Schutz und Geborgenheit…
und wir lieben sie gerade dafür, und nicht weil sie ein spezielles „Zuneigungsseminar“ bei irgendeinem Meister besucht haetten.
Zusammenfassung:
Die Versöhnungs und Friedensarbeit des THN ist ein grosses Geschenk für uns alle.
Er hat mit kindlicher Offenheit und Aufrichtigkeit sich nicht gescheut die Welt zu sehen wie sie ist und sich mit Achtung, ja eben Achtsamkeit im besten Sinne auf die abendländische Kultur zuzugehen…Den Weg der Versöhnung und des Dialogs zu suchen und zu gehen! Dafür sollten wir ihm ewig dankbar sein!
Viel zu eng und leider auch dogmatisch gedacht ist seine ganze Haltung zu den menschlichen Emotionen ( auch wenn er damit als Zen Buddhist natürlich auch nur wieder nach Bestem Wissen, Erfahrung, Tradition etc. lehrt. Trotzdem:
Es ist absolut leichtsinnig wenn er gerade zum Thema Wut sagt:
„…Breathing out…anger is not good for my health and the world“
Auch wenn er dazu stets lächelt.
Lieber THN! Diese Aussage ist absurd, falsch und gefährlich, auch absolut irreführend, denn, natürlich ist WUT etwas absolut Gutes und im rechten Moment gebraucht schützt Sie uns und wir brauchen Sie.
Wütend zu werden auf jemanden der einer alten Frau die Tasche vom Leib reisst, das ist GUT und nicht grundsaetzlich schlecht. Immer wenn Grenzen überschritten werden brauchen wir Wut, Energie, und wenn wir sie zeigen, dann merkt oder fühlt auch der andere: „Oha, da habe ich was schlechtes gemacht, das gibt vielleicht Konsequenzen für mich“
Wut zeigen heisst Sich zeigen, heisst Grenzen setzen, so das andere MICH wahrnehmen und wahrnehmen müssen, ob sie es wollen oder nicht.
Und das ist gut! Udn notwendig! Es gibt grundsaetzlich nichts schelchtes an der Wut!
Oder ein Kind auch einmal zu schelten oder Wut zu zeigen wenn es einfach so ueber die Strasse läuft, das ist GUT!
Das Kind fordert das vielleciht auch unbewusst heraus und sucht die Grenzen!
Es bruacht die Grenze! Braucht das Stop! Ja, braucht auch die Wut des Elternteils.
Natürlich waere es vielleicht angenehm wenn die Natur des Menschen anders funktionieren würde und wir einander nur löbliche, erbauende und nette Worte sagen müssen oder (und ich möchte das jetzt überhaupt nicht ins lächerliche ziehen) mit dem Kind, dem Pubertierenden etc. zuerst noch mindfullness einüben koennen damit es gar nicht
soweit kommt: Aber das entspricht leider einfach nicht der REalität und auch nicht der Natur des Menschen, ganz zu schweigen davon was Wissenschaft, die Hirnforschung, die Evolutionsforschung oder die Tiefenpsychologie uns dafür zu sagen hat.
Und diese zu kurz gegriffenen auch eher dem Wunschdenken und der Sehnsucht oder einem Ideal, Denken oder Glauben oder geschaffenen Realität ( das gibt es nämlich auch noch) entsprungenen Lehre des THN ist ganz klar gefährlich, weil sie einigen Menschen die traumatisierende Erfahrungen mit einem zu viel an Emotionen, hinter sich haben, wie THN eigenes Volk im uebrigen, Hilfe, Weisheit, Ermutigung, Inspiration und Führung bzw. lebendiges Beispiel geben kann… aber es kann ein Falle für all jene sein, die durch den Buddhismus, und damit auch die Lehren THN zwar beruhigt werden, „umgeschult“ werden, man koennte auch von brainwashing reden, bis sie soweit sind zu sagen, dass sie ja gar nicht mehr der Körper sind, der sie sind, oder eben auch nicht sind. ( Ein Satz übrigens von THN).
Und diese Tendenz ist hochgefährlich. Man wagt es wiederum nicht SELBER zu leben und auch einmal gegen den Strom (vorallem gegen die Macht des Kollektivs!!) sein Ureigenes zu zeigen, und da kann eben auch Wut von zentralster Bedeutung sein, die wenn sie wirklich echt ist, eben NIE und nimmer „mindful“ sein kann, sonst haette sie ja ihre wesentliche Qualität vorallem ihren Sinn verloren und eingebüsst ( siehe oben).
Ich denke die Gefahr durch so ein intensives und auch radikales Training sich letztenendlich selbst abhanden zu kommen ist real und deshalb gefährlich!
Gerade hochsensible Menschen, traumatisierte Menschen müssen lernen wieder ganz in ihren Körper zu kommen und ein Feld vorfinden in dem nicht wieder eine erneute Kontrolle und Trainings stattfinden sondern schlichtes aber mit der Erde verbundenes Vertrauen in Ruhe.
Das andere, aber das ist nur ein Detail, das aber veranschaulicht, wie zwar die ganze Zeit über Mindfulness gesprochen wird und auch wie verrückt koennt man sagen, oder auch lustvoll, eingeübt wird, aber das trotzdem auch ein Personenkult stattfindet und das hier ein Meister scheinbar auf alles eine Antwort hat.
Dabei ist das natürlich auch eine busshistische Spielerei, die normalerweise Eltern mit ihren Kindern geben. Das Kind hat irgendeine FRage und der Papa gibt die Antwort.
Dabei scheint mir es gerade so, das es vielen Leuten gar nicht darum geht, WAS TNH ihnen genau erzaehlt oder erzaehlt hat damals, die Tatsache DASS er sich irgendeiner beliebigen Frage ANNIMMT, und was er daraus macht, das er vorallem beruhigt…
das ist es as die Menschen an seinen Lippen und an seiner Stimme buchstäblich hängen lässt, und auch hier ist ganz klar eine Gefahr… Es sind Abhängigkeiten die entstanden sind, die gefährlich sind…
Der Meister weiss auf alles eine vortreffliche Antwort und bringt auch ruhe in die unruhestiftendesten Fragen… für was noch selber denken und eine eigene Meinung haben?!?
Die Gefahr der Abhängigkeit an einen Meister, der die einzig gültige Wahheit oder Meinung hat wie ein Guru gegeben und das ist gefährlich.
Was mich nämlich neben all dem Guten von TNH und seiner Bewegung aufhorchen lässt und auch fassungslos macht und so gut wie gar nichts aufzeigt, dass Mindfulness als Technik und auch Buddhismus nicht auch mit Realitätsverlust und vorallem einer eigenartigen und dunkleren und schädlichen Ignoranz, die bis zum offensichtlichen Missbrauch gehen kann, wo die eigene Lehre, das eigene Meeting oder Sangha etc. das eigene Verlangen nach neuen Aussprachen mit dem „Meister“ wichtiger sind als die Würde und den adäquaten Umgang mit Kindern zeigt ein Video, ja, ich muss es ehrlich sagen, da mich immer wieder wenn ich es sehe zutiefst missfällt und auch erschreckt:
https://youtu.be/WTF9xgqLIvI
In diesem Video fragt ein junges für sein Alter und wahrscheinlich vor all diesen Menschen sehr schüchternes Mädchen THN „When I get angry how do I let anger out“
Die Frage scheint total berechtigt zu sein, aber man kommt sehr schnell den Eindruck, dass so eine Frage dem Mädchen so gar nicht in den Sinn kommen würde.
Es ist also gar nicht das Mädchen das hier fragt, sondern es muss weil es die Eltern, die Gemeinschaft oder die „Propaganda“ so will quasi dafür herhalten.
Grundsätzlich habe ich nichts dagegen wenn Kinder Fragen stellen, auch wenn es ausnahmsweise auch nicht ihre eigenen sind, wenn nicht die rhetorische Antwort Thais eine deutlcih andere Sprache reden würden.
Thai, THN, scheint, wenn man so will, auf das Mädchen überhaupt nicht einzugehen und das so auch nicht nötig zu haben! Ich bin kein Kinderanwalt und hüte mich Thai wegen dieser Unterredung ueber einen Kamm zu scheren. Das würde ihm niemals gerecht. Und doch sieht man vielleicht in diesen wenigen Augenblicken, wo dieses Mädchen ganz überfordert und dann auch zusaetzlich mit einer für es völlig unangemessenen und viel zu vergeisitgen weil rhetorischen Frage alleingelassen und übergangen wird, was die eigentliche Tragik und auch Gefahr des (mönchischen) Buddhismus, mit seiner schon früh eingeübten zuallermeist ohne eigene Wahl bestehende Meister Schüler Dynamik wirklich bedeuten (eigene Geschichte Thais) aber auch solcher Gruppierungen um einen Meister herum bedeuten…
Ich mag den allerletzten Satz nicht schreiben…
Die Würde eines Menschen, vorallem die eines Kindes, das Kind selber, ist immer wichtiger als jede Lehre!
Trotzdem lieber Thai:
Danke für all das Gute dass ich bei dir gefunden habe. Es übertrifft den Schatten. Ich bin überzeugt ohne zu schwärmen. Du wolltest das Beste für die dir anvertrauten.
david
Lieber David,
das Video habe ich mir auch angeschaut. Auch meine Wahrnehmung ist es, dass es für das Mädchen eine grosse Herausforderung ist mit einer solchen Frage dort auf der Bühne vor so vielen zu sitzen. Und wahrscheinlich haben ihre Eltern sie auch ermutigt diese Frage zu stellen. Aber wie kommst Du darauf, dass es nicht die Frage des Mädchens selber ist?
Ich arbeite als Heilpädagogin, Wutausbrüche seitens Eltern und Kindern sind tägliches Thema. Mobbing, Ärgern, Opfer /Täter…dies sind oft harte Realitäten auch der Kinder. Und der Umgang mit eigener und fremder Wut sind ureigene Auseinandersetzungen der Kinder täglich. Die Kinder kommen „gelabelt“ mit „sozial-emotional auffälligen Verhalten“ bei mir an. Sie kommen mit den meisten Klassenkameraden in Streit und sind sozial in den Klassen kaum tragbar. Es ist eine behutsame Diagnostik nötig- sind eventuell Wirbel blockiert, verschoben und erhöhen dadurch die Nervenreizung so dass nur weniges nötig ist? Spannungen im cranio-sakralen System? Autismus- Spektrum? Liegt eine Stoffwechselerkrankung vor, stimmt die Darmflora, wie agiert das Umfeld, welche Bedürfnisse werden übersehen, wie ist die familiäre Kommunikation aufgestellt…ist die Wut auch eine erfolgreiche Vermeidungsstrategie?…u.s.w.
Aber die Frage der Kinder bleibt: Wie gehe ich damit um, wenn meine Schwester, mein Banknachbar, meine Mama mir…und ich soll nicht gegen die Türe treten, den Becher schmeissen, hauen, Messer zücken (leider eine Realität) mit Schimpfwörtern um mich schmeissen- jedenfalls nicht täglich und 3 mal. Also, die eigentliche Frage eines Kindes : „Was soll ich mit meiner Wut machen, wenn Du Erwachsener nicht willst, dass ich sie so auslebe?“
Wenn ich mich in die Situation Thays hineinversetze, hätte ich auf der Bühne das Mädchen vermutlich auch nicht gefragt, an welche Situationen sie selber grade denkt. Und sie so mit ihrer persönlichen Betroffenheit weiter in Verlegenheit gebracht. Auf einer Bühne zu sein ist für die meisten Menschen eine Herausforderung. Sondern ich hätte wohl auch eine allgemeinere Antwort gesucht, die aber auch einen Ausweg aus der Wutfalle zeigt. Das ist wichtig.
Ich stimme Dir zu, das Wut und Ärger wichtige Anzeiger sein können, dass etwas nicht stimmig ist, aber sie dürfen uns halt nicht beherrschen. Es gibt sie- die reinigenden Gewitter. Und gut wenn sie nicht durch falsche Blockaden zurückgehalten werden. Dann werden Menschen nämlich zu kleinen, piepsigen Mäusen. Aber Dauergewitter schaden. In dem Sinne habe ich auch Thay verstanden.
Ob das Mädchen danach alles verstanden hat?
Ich arbeite mit Kindern im Einzelkontakt und ihren Familien oft lange. Weil Verstehen Zeit braucht. Aber wenn schon mal die Idee von: „Es geht anders- und besser, angenehmer, fröhlicher“ ankommt, ist der erste Schritt zum grösseren Glück gemacht. Der Rest ist Ausdauer…
David, du sprichst mir aus dem Herzen, danke.
Ich habe früher wenn ich mich im Buddhismus umgeschaut habe (ich fand nichts, das mich wirklich angesprochen hat), vor allem den Zen Buddhismus nicht als meins erkannt. Weil er den Körper und den Geist unter totaler Kontrolle hält und weil der Buddhismus generell Emotionen als (vereinfacht gesagt) schlecht ansieht. Wenn ich geübt habe tat mir immer mein Körper weh und es hat auch meinen Kopf angestrengt. Wie viel schöner war es für mich später, einfach nur im freien Tanz zu schweben, oder auch ganz wild zu sein. Auch Kreistänze mit anderen verursachen ein wundervolles verbindendes Gefühl. Gleichzeitig kann man das Leben und die Lebensfreude ausdrücken. Was soll daran schlecht sein, habe ich mich gefragt. Da habe ich erkannt, daß das Einengen in ein kontrolliertes Korsett von Geist und vor allem Körper sich eher wie eine Art Gefängnis anfühlt. Mein Körper würde krank werden durch die ständige Kontrolle habe ich ganz praktisch damals erfahren.
Etliche Dinge aus dem Buddhismus sprechen mich an, aber auch etliche Dinge gar nicht. Allein schon die Stellung der Frau (ebenso auch in der kath. Kirche) war für mich ein No go.
Inzwischen sollen Menschen, die meinen, sie müssen sich kasteien und Ähnliches es tun, mir tut es aber nicht gut. Einfach mal aus Freude zu jauchzen – statt Kontrolle und wie ich es sehe teilweise auch Unterdrückung von Gefühlen (was ich auch nicht für gut erachte).
Liebe Renata, lieber David, liebe Leser*innen,
Ich wundere mich ein bisschen über die Kritik zum Thema ‚Emotionen nicht erlauben/gut heißen‘ im Buddhismus, speziell bei THN, denn ich habe gerade aus seinem Buch ‚inner child‘ gehört (Spotify), in dem es fast ausschließlich (und unbedingt) um das Zulassen von Gefühl und um Liebe geht – und garnicht um Kontrolle der Gefühle.
Ebenso geht es dort auch nicht um den Verstand, sondern ums Gegenteil
Atmen.
Den Verstand beiseite lassen.
Sich liebevoll annehmen.
Last but not least geht ja beides: Meditation und Tanz, Wut zuweilen beruhigen – und auch Wut austoben – und da kommt es aufs „wie“ und „wie oft“ (und warum und wie geht’s mir damit usw. an, oder?)
Vermutlich ist es etwas anderes, wenn man oder frau beschließt, in der Klostergemeinschaft zu leben. Dies ist dann eine ganz andere Entscheidung mit der Dynamik, Regeln, Unstimmigkeiten, auch Verbundenheit, Abhängigkeit, Pro und Contra einer Gemeinschaft. Wie überall.
Aber um auf die Kritik zurück zu kommen:
Ich genieße die Texte und Ansprachen von THN – und „erlaube“ ihm, genau so unperfekt zu sein wie alle anderen Menschen.
Nur mir selbst erlaube ich das zu selten – wie viele Menschen – und da erweisen sich Meditationen von THN mit dessen Milde und Humor plus der Erinnerung ans ‚Jetzt‘ als enorm unterstützend.
Liebe Sophia,
Vielen Dank für deinen Kommentar. Es motiviert mich auch mal wieder was zum Thema und zu schreiben nachdem ich mich lange Zeit eher rausgehalten hatte. Zuerst auf das, was Kauth Amalie mir im November 2014 schrieb:
Ich hatte nicht einen Mangel an Engagement von TNH und seiner Bewegung kritisiert und es schon gar nicht „angeprangert“. Ich bitte darum in so einem Falle zu schreiben, auf welche Aussage oder auf welches Zitat sich eine solche Behauptung bezieht. In meinem Beitrag schreibe ich schließlich auch: „Ich meine, dass TNH vor allem als Friedensaktivist große Wertschätzung und Anerkennung verdient.“
Kritisieren tue ich viel mehr, dass früher weder TNH selbst noch irgendeine Person sonst aus seinem Umfeld sich einem Kern ihrer Achtsamkeitsübungen nach zum Dialog und zum Zuhören bereitgefunden haben (8. von 14. Achtsamkeitsübunben).
Zu Davids Antwort vom 17. März 2021:
Ist es wirklich gut ein Kind in Wut zu schelten, das „einfach so über die Straße läuft“? Dass es also gescholten wird für seine Spontanität und Impulsivität die doch für Wesen und Entfaltung des Kindes so notwendig sind? An einer Straße würde ich ein Kind viel eher so an der Hand nehmen oder laufen lassen, dass ich jede impulsive Bewegung, z. B. auf die Straße, auffangen kann. Schließlich ist es gar nicht Schuld und Verantwortung des Kindes, dass Erwachsene die Straße insbesondere für Kinder in jeder Hinsicht zu einer lebensbedrohlichen und krankmachenden Hölle gemacht haben! Vgl.: Weniger PKW …
Wenn das Kind in einem gewissen Maße (lebendige!) Grenzen braucht, so brauchen Erwachsene sie noch viel mehr. Vgl.: Kasten Selbstwirksamkeit versus Selbststeuerung, Selbstkontrolle und Selbstbeherrschung Angemessener wäre in so einem Falle also viel mehr z. B. ein wütender Protestbrief gegen Wie Feinstaub und Giftstoffe in der Luft Kinder töten 29.10.2018 welt.de Von Lena Wrba Vgl. ebenfalls Weniger PKW …
Leider scheint es im Buddhismus eine besondere Wertschätzung vor der Würde und Weisheit des Kindes nicht zu geben und wenn doch scheint sie TNH nicht gekannt, oder nicht parat gehabt zu haben. Wie etwa „Jesus sagte: „Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.“ – Matthäus 18:3“ In Begegnungen mit Kindern sollten wir immer damit rechnen mit einem Male viel mehr zur lernenden Person zu werden, die viel mehr vom Kinde an Einsicht erhält, als sie ihm geben kann. Dazu ist aber eine Bereitschaft, Fähigkeit und Offenheit erforderlich, mit Kindern auf Augenhöhe zu kommen, in einem Prozess ihr Vertrauen zu gewinnen und TNH lässt, wie das Video zeigt, beides nicht nur vermissen, sondern hat sie als „großer Lehrer“ viel mehr verlernt.
Wirklich bedeutende (oder meinetwegen große) Persönlichkeiten werden m. E. wesentlich dadurch kenntlich, dass sie Würde und Weisheit von Kindern respektieren und zu schätzen wissen. Wie z. B. Dostojewskij, J. D. Salinger, Billie Holiday, Astrid Lindgren und viele weitere. Sobald ich wieder in der Nähe meines Bücherregals bin, werde ich gern eine Auswahl an Zitaten nachliefern …